DALI Beleuchtungssteuerung

DALI Anwendung lassen sich in 2 Kategorien einteilen: Autonome Insellösung und Automationslösungen mit DALI als Ausgabebus für ein leistungsfähiges Steuerungssystem.

Mischlösungen mit DALI Taster/PIR an zentraler Steuerung sind eine zusätzliche Option wenn die Steuerungslogik sehr einfach und die Geschwindigkeitsanforderungen gering sind. 

Zentrale Automation - DALI als schneller Leuchtenbus

Für zentral gesteuerte Raumautomation, welche jederzeit die Kontrolle über die Ausgänge hat, müssen automatische Regelprozesse (Konstantlichtregelung) viele Leuchten mit neuen Helligkeitswerten versorgen und gleichzeitig auf schnelle Ereignisse wie Lichtschalter/PIR reagieren. Parallel dazu sollen die Leuchten laufend überwacht werden. Diese erhöhten Anforderungen können erfüllt werden, wenn die Steuerung als einziger Master den Bus beherrscht und DALI als schneller Aktorbus auschliesslich für die Leuchten verwendet wird. 

 

Diese flexibelste Form der Anwendung erlaubt jede Funktion und Verknüpfung auch mit 'externen' Werten. Unterschiedliches Verhalten je nach Nutzungszeitraum, Einbezug angrenzender Zonen, Zeitprogramme, Adaption auf Aussenhelligkeit, automatische Lichtregelung, manuelles Übersteuern/Dimmen, Verknüpfung mit Beschattung, Dekorationsbeleuchtung, Vorabschaltwarnung, Grundbeleuchtung  u.v.m.

 

Taster und Sensoren steuern in dieser schnellen Anwendung nicht direkt die Ausgänge, sondern liefern die Signale der Steuerung welche Ausgänge ggf. auf mehreren Bussen gleichzeitig steuert. Taster und Sensoren werden dabei über dafür besser geeignete Busse wie Modbus oder KNX eingelesen. Die ohnehin schmale Bandbreite des DALI-Bus bleibt für die schnelle Leuchtensteuerung verfügbar.

Dennoch dauert das Ausgeben von Helligkeitswerten und Zurücklesen des Status bei 64 einzelnen Leuchten im Besten Fall 4 Sekunden. Für Reaktionszeiten im 1/10-Sekundenbereich muss die Kommunikation optimal genutzt werden.

 

DALIGW.Modbus verwendet dafür folgende Techniken:

  • Als alleiniger Master kommuniziert DALIGW mit höchster Priorität
  • Gruppenbedienung reduziert die Anzahl Telegramme für die Helligkeitssteuerung
  • Lichteinschaltungen haben Vorrang gegenüber Ausschaltungen
  • Lichtausschaltungen haben Vorrang gegenüber Helligkeitsänderungen
  • Helligkeitsänderungen haben Vorrang gegenüber dem zyklischen Wiederholen bereits gesendeter Werte
  • Wiederholungen haben Vorrang vor dem Einlesen der Statusinformationen

Das Einschalten einzelner Gruppen dauert 25 Millisekunden. Die längste Verzögerung beim Einschalten aller 16 Gruppen (128 Leuchten) gleichzeitig beträgt 0.4 Sekunden.

 

 

Die Vorteile der Gruppensteuerung

Eine DALI Gruppe umfasst bis zu 64 Mitglieder (128 beim DALIGW). Die Gruppenzugehörigkeit ist dabei direkt im EVG gespeichert und geht auch bei einem automatischen Adressierungsvorgang nicht verloren.

Ohne Anpassung am Steuerungssystem können Leuchten jederzeit einer Gruppe hinzugefügt oder entfernt werden. Um DALI Stromschienensysteme flexibel nutzen zu können ist dies sogar zwingende Voraussetzung. 

 


Diagnose

DALIGW verbindet die Geschwindigkeitsvorteile der Gruppensteuerung mit den Diagnosemöglichkeiten der Einzeladressierung. Obwohl die Leuchten nur gesamthaft als Gruppe angesprochen werden, führt DALIGW selbständig und automatisch im Hintergrund eine Liste aller der Gruppe zugeordneten Leuchten und liefert dazu Anzahl Elemente und Fehler. 

 

 

Konfiguration, Flexibilität und Unterhalt

Den erstaunlich geringen Kosten der DALI EVG stehen am Ende doch einige zum Teil erhebliche Aufwendungen gegenüber. Wie gut die gewählte Lösung ist, lässt sich erkennen wenn einem Arbeitsplatz eine zusätzliche Leuchte eingefügt werden soll oder nach einem Ersatz die Leuchten erneut zu konfigurieren sind.

Die Verwaltung, Programmierung und Dokumentation von Einzeladressen schafft nicht unerheblichen Aufwand. Und einmal aus Versehen 'automatisch Adressieren' gedrückt, lässt von vorne starten.

Für die Zuordnung der Leuchten mit DALIGW müssen die Einzeladressen nicht bekannt sein. Ein einzigartiges Verfahren identifiziert die einzelne Leuchte und weist sie einer Gruppe zu - innert nur 10 Sekunden!